Wie so oft ist das Stilkonglomerat, das sich einige Formationen so zusammenklauben, wirklich reizvoll. So auch bei PRIMITIVE WEAPONS, die sich in einer Matschekuhle aus NEUROSIS, EYEHATEGOD, CROWBAR, INTRICATE, ruhigeren THE DILLINGER ESCAPE PLAN, metallischeren MEATHOOK SEED und FUDGE TUNNEL suhlen.

Nun beehrt uns der US-Fünfer nach einem vorangegangenen Siebenzöller mit seiner ersten Langspielscheibe und lärmt auch sehr professionell umher. „Big Chief“ und das vorher dröhnende „Or Do Ideas Have You“ zeigen ganz klar, wozu das Quintett fähig sein kann, und auch das fiese „Oath“ verheißt Töftes, aber in viel zu vielen Situationen verlieren sich PRIMITIVE WEAPONS in inspirationsarmer, weil zu offensichtlich von den persönlichen Faves abgeguckter Riffschieberei, die obendrein mit einer Monotonie daherkommt, deren Zweck verfehlt wird und somit nicht etwa Spannung erzeugt, sondern mit quälender Langeweile binnen kurzer Zeit den Hörer dazu nötigt, bei Facebook „genervt“ im Statusfeld einzugeben.

FAZIT: Nicht jede Idee ist lediglich durch das schlichte Haben zum Geniestreich prädestiniert - es bedarf nach wie vor eines Mindestmaßes an kompositorischer Finesse und künstlerischem Geschick, sie auch zu einem ebensolchen zu formen.